02.06.2020 – Ehe für Alle?

https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/lesbisches-paar-erfuellt-sich-kinderwunsch-in-spanien-ab-mittwoch-verhandelt-das-parlament-ehe-fuer-alle-ld.1225134?fbclid=IwAR0QWoTYfBwAEUDYFkdcZ8kmMczSelZtjzWSJ0pu-faQ0ZxsRJc9ychnGh4


Meine Meinung zur Ehe für Alle:

Im Grundsatz gilt mir: solange es niemanden beeinträchtigt soll jeder machen können wie im beliebt.

Das Grundproblem, das das Thema “Ehe für alle” mit sich bringt, ist wohl die Tatsache, dass die Ehe als Begriff,
mehrfach eingesetzt ist.

Einerseits die *kirchliche Ehe*, sprich die zermonielle, religiös verankerte Verbindung von zwei Menschen,
andererseits die “zivilstandesrechtliche Ehe”. Diese letztere die Verbindung auf iuristischer Ebene definiert.

Dass die röm.-kath. Kirche den Ehe Begriff für sich beansprucht ist historisch verständlich, und damit auch, dass vor allem
konservative Kreise, den Begriff der Ehe den Homosexuellen Paaren nicht freigeben will.
Dass die Kirchen Ehen von nicht “Mann-Frau” Beziehungen nicht gutheisst oder akzeptieren möchte, muss man
ihr lassen. Auch wenn sie dadurch, ihr in der westlichen Welt eher verstaubtes Image nicht zwingend aufpoliert.

Mit der geschichtlichen Entwicklung und der, teilweise nur vermeintlichen, Trennung zwischen Kirche und Staat,
[https://de.wikipedia.org/wiki/Trennung_zwischen_Staat_und_religi%C3%B6sen_Institutionen#Schweiz]
ist die Voraussetzung für eine Ehe im ZGB Art.94-96 geregelt: Doch wird man dort bspw. nicht fündig, dass
nur Mann mit Frau heiraten dürften. Jedoch darf bspw. eine kirchliche Trauung nicht vor der zivilen statt finden [Art.97].
Dann wiederum wird im Art.102 Abs.2 von Braut und Bräutigam geschrieben.

Mir persönlich sollte die “zivilrechtliche Ehe” auch den homosexuellen Paaren frei stehen!
Die Landeskirchen sind, wenn auch etwas spezielle, Vereine, bei denen man der Mitgliedschaft frei ist.

Vielleicht müsste entweder der Staat oder dann eben die Kirche dem einen oder anderen den Begriff
zur eindeutigen Verwendung freigeben?!

Adoption von Kindern in gleichgeschlechtlichen Ehen:

In diesem Thema bin ich zwar vom natuerll aus eher skeptisch, doch denke ich, sollte man den Mut als
freidenkende und aufgeklärte Gesellschaft aufbringen, den Schritt zu wagen. Wir sind geprägt, ja gar
indoktriniert vom klassischen, traditionellen Familienbild “Mann-Frau-Kind(er)”. Und diese Prägung
sitzt tief. Dabei vergessen wir zu oft, dass in unserem Grundzug ein Grossziehen von Kindern oft von
ganzer Sippe oder anderen Gesellschaftsformen statt findet/fand. Auch die Tatsache von
elterlicher Gewalt (physisch und psychisch), Kindsvernachlässigung, Misserziehung, und der
doch erheblichen Scheidungsrate muss man in die Waagschale bei der Beurteilung werfen!
Was ist mir lieber für das Kindeswohl? -> Zwei gleichgeschlechtliche, sich top fürsorglich einsetzende
Eltern versus dem oben erwähnten? …  Wobei ein solcher Vergleich unsinnig, gefährlich und
spannungsfördernd ist. Am Ende des Tages sind es jeweils zwei “Menschen” die sich gefunden haben,
und ob mehr oder weniger erfolgreich das Ziel haben, eine Familie zu leben!

Wie geschrieben denke ich, sollte man es, um der breiten Akzeptanz willen, sachte angehen und
die Entwicklung solcher Kinder genau beobachten, jedoch ohne diese benachteiligt oder anders zu behandeln.
Also keine laufende Überwachung dieser Kinder und Partnerschaften, sondern es organisch gedeihen
lassen. Sieht man in naher Zukunft, dass diese, in den heute sowieso psychologisch überbetreuten Schulen, besonders
auffällig sind, kann man immernoch reagieren! Aber mein Bauchgefühl sagt mir jetzt schon, dass diese Kinder nicht
mehr oder minder anders sein werden als die aus klassischen Beziehungen stammenden. Vielleicht sind diese
Kinder ja sogar etwas toleranter und freidenkerischer und können freigelöst von verstaubten Dogmen
die Gesellschaft weiter bringen

Leave a Comment

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert